Wednesday, February 27, 2008
REVIEW : Friederike Herklotz, Prinzeps und Pharao. Der Kult des Augustus in Aegypten
Friederike Herklotz, Prinzeps und Pharao. Der Kult des Augustus in Aegypten. Oikumene. Studien zur antiken Weltgeschichte, 4. Frankfurt am Main: Verlag Antike, 2007. Pp. 507; map 1. ISBN 978-3-938032-15-2. €69.90.
Reviewed by Jan Moje, Seminar für Ägyptologie, Universität zu Köln (JanMoje@aol.com)
Word count: 1786 words
Die Einnahme Alexandrias durch den römischen Konsul Octavian im Jahre 30 BC und die darauf folgende römische Okkupation Ägyptens stellte eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte des Nillandes dar. Ab diesem Zeitpunkt war Ägypten kein eigenständiges Reich mehr, sondern eine Provinz des Imperium Romanum, über dessen Politik im fernen Rom entschieden wurde. Um die Herrschaft Roms gegenüber den Einheimischen zu sichern, war die Legitimation des römischen Kaisers als ägyptischer Herrscher besonders wichtig. Während die in Ägypten residierenden Ptolemäer als indigene Pharaonen interpretiert werden konnten, gestaltete sich die Lage in der Kaiserzeit schwieriger. Schon für Kaiser Augustus musste daher eine auch auf den ägyptischen Religionsvorstellungen fundierte Herrscherlegitimation gefunden werden. Etc. at BMCR
Blurb from Verlag Antike:
Aegyptum imperio populi Romani adieci – "Ägypten habe ich dem Herrschaftsgebiet des römischen Volkes hinzugefügt." Mit dieser knappen Feststellung behandelt Kaiser Augustus die Eingliederung Ägyptens in das Römische Reich im 27. Kapitel seines Tatenberichtes.
Die Studie untersucht erstmals umfassend unter Einbezug sowohl der ägyptischen als auch der griechisch/lateinischen Quellen die kultische Stellung des Augustus in Ägypten.
Zum Zeitpunkt der Eroberung Ägyptens im Jahre 30 v. Chr. wurde das Land am Nil von den Ptolemäern beherrscht. Diese Könige übten zum einen die Rolle des Pharaos aus, der durch das tägliche Opfer an die Götter die Welt vor dem Rückfall ins Chaos bewahrte. Zum anderen waren sie basileis und wurden aufgrund ihrer Machtfülle und ihrer herausragenden Taten in denselben Formen wie Götter verehrt.
Octavian, der spätere Kaiser Augustus, hätte die Ptolemäer im Königskult ersetzen müssen. Dies widersprach jedoch den Vorstellungen der Römer, denn er war nur ein mit besonderen Vollmachten ausgestatteter Repräsentant der römischen Republik. Der eigentliche Herrscher Ägyptens waren Senat und Volk von Rom.
Die Autorin beleuchtet den Kompromiss, der nun gefunden werden musste, und analysiert die Kontinuitäten und Brüche im Vergleich zur Ptolemäerzeit.
Friederike Herklotz ist Ägyptologin und Althistorikerin in Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind das ptolemäische und römische Ägypten, das 3. Jahrhundert n. Chr. sowie die römische Republik.
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