Wednesday, March 3, 2010

H. HARRAUER, Handbuch der griechischen Paläographie, Textband

Textband: XVI, 534 Seiten; geb. ISBN 978-34-7773-0925-8.
Subscriptionspreis bis 31. 5. 2010: Euro 169.-, danach Euro 188.-

Tafelband: IV, 290 Seiten mit 285 schwarzweißen
Abbildungen; gebunden, mit DVD (Farbbilder). ISBN
978-3-7772-0926-5.
Subscriptionspreis bis 31. 5. 2010: Euro 129,-, danach Euro 142.-

DVD einzeln Euro 38.-

Anton Hiersemann KG Verlag Stuttgart
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Beschreibung

Durch Papyri und auf verwandten Schreibmaterialien aus Ägypten liegt uns eine kaum mehr überschaubare Fülle authentischer Handschriften aus dem Alltag für den Zeitraum des 4. Jahrhunderts vor bis in das 8. Jahrhundert nach Chr. in griechischer Schrift und Sprache vor. Die Entwicklung der altgriechischen Schrift für diesen Zeitraum von 1100 Jahren wird in diesem Handbuch mit 300 ausgewählten Texten dargestellt. Das Gerüst dafür besteht aus datierten Schriften in einem Abstand von ca. 10 Jahren, so daß die meist nur langsam auftretenden Veränderungen verfolgt werden können. An das Ende des jeweiligen Jahrhunderts sind Texte gestellt, die nur mit einer Jahrhundertangabe zu datieren sind. An ihnen kann die zutreffende Datierung mit den exakt datierten Dokumenten überprüft oder überhaupt erst vorgenommen werden.

Auf die Fundort-Angabe folgt die aktualisierte Entzifferung mit dem app. crit. Der paläographischen Beurteilung durch den ed. princ. folgt eine detailliertere Analyse mit der Hervorhebung der Schriftcharakteristika. Es liegt hiermit eine umfassende Materialsammlung und damit zum Selbststudium anleitende „griechische Paläographie der Kursivschriften“ vor.

Im einleitenden Teil (S. 1–148) sind die Mechanismen und Kriterien der Datierung sowie Termini der Paläographie (Schul-, Geschäfts-, Kanzlei-, Schönschrift, Ligatur und Anbindung, Abbreviatur, Symbol, Verschleifung) analysiert. Eine Dokumentation zu den Beschreibstoffen (Papyrus, Pergament, Papier, Ostrakon, Leder, Holz- und Wachstafel etc.) und Schreibinstrumenten (Kalamos, Pinsel, Stylus, Tinte) stellt deren Quellen in den Mittelpunkt der Darstellung. Einzelblatt, Rolle, Kodex, Palimpsest, Buchschmuck und Einband führen hin zu Buchhandel, Bücherlisten, Bücherleihe. Im Kapitel „Schriftwesen“ sind Kürzung, Zahlschreibung, Bruchzahl, Interpunktion, Kurzschrift, Kryptographie, Isopsephie, Stilbeobachtungen beschreibend zusammengefasst, und Schreiberbezeichnungen, Schreiberlohn gemäß den Papyrusquellen ist ein umfangreiches Kapitel (S. 68–107) vorbehalten.

Die Entwicklung der Schrift schließlich wird bei einzelnen Buchstaben und ihren markanten Erscheinungsformen in einer Bilderdatei veranschaulicht. Register zu antiken Autoren, zitierten Papyri, griechischen Wörtern, Sachregister und modernen Autoren erschließen die Monographie für spezifische Fragestellungen.

Der Tafelband stellt die gewählten Texte nicht nur in qualitativ hochwertigen schwarzweiß-Abbildungen zur Verfügung, sondern er bietet auf einer dem Band beigelegten DVD den überwiegenden Teil des Lehr- und Lernmaterials in Farbscans. Diese 272 Scans dienten dem Verfasser als geeignetes Medium, um auch Details der Papyri in gewünschter Vergrößerung auf dem Computer anschaulich vor sich zu haben.

Univ.-Prof. Dr. Hermann Harrauer lehrte von 1981 bis 2003 an der Universität Wien Papyrologie und war von 1981 an auch Direktor der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. Hermann Harrauer ist Verfasser zahlreicher einschlägiger Publikationen

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